Bilder-Serie "Ishihara Farbtafeln" (Rot-Grün-Schwäche)
Mit den Ishihara-Farbtafeln prüft man die Fähigkeit des Auges, Farben wahrzunehmen. In Deutschland ist die Rot-Grün-Schwäche relativ weit verbreitet: ca. 9% der männlichen Bevölkerung sind davon betroffen. Die Serie der Ishihara-Farbtafeln ist somit ein klassischer Farbsehtest.
Farbsehtest für Kinder
Siehe auch Farbsehtest für Kinder - ohne Zahlen und Buchstaben, sondern mit Gegenständen, die auch kleine Kinder kennen.
Die Ishihara Farbtafeln
Die Methode dieser Prüfbilder (Sehtest-Bilder) wurde im Jahr 1917 von dem japanischen Augenarzt Shinobu Ishihara entwickelt. Das Prinzip basiert auf Bildern, deren Motive aus verschieden farbigen Punkten aufgebaut sind. Dabei können "Normalsichtige" durch die Unterscheidung von Rot und Grün andere Motive erkennen als Menschen, die diese Unterscheidung aufgrund einer Rot-Grün-Schwäche nicht so deutlich vornehmen können. Die Bilder dieser Serie stammen alle von der Website commons.wikimedia.org. Mehr über "Farben sehen - Farbschwäche".

Oder direkt zu einem der Bilder springen:
Ursache der Rot-Grün-Schwäche
Die Netzhaut (Retina) des menschlichen Auges enthält unter anderem vier Arten von lichtempfindlichen Sinneszellen. Neben den sog. Stäbchen, die hauptsächlich für das Sehen bei Dämmerung bzw. schlechten Lichtverhältnissen zuständig sind, gibt es drei Arten von sog. Zapfen:
- Blau-Zapfen: für eher kurzwelliges sichtbares Licht im Blaubereich
- Grün-Zapfen: für Licht im Grünbereich
- Rot-Zapfen: für eher langwelliges sichtbares Licht im Rotbereich
Aus den Infrmatioonen der rund 3 Mio. Zapfen generiert die Netzhaut - und anschließend das gehirn - das farbige Bild unserer Umgebung.
Bei einer Rot-Grün-Schwäche ist ein Zapfenart nicht voll funktionstüchtig. Bei der sog. Deuteranomalie sind die Grün-Zapfen nicht korrekt ausgebildet oder funktionieren nicht. Bei der Protanomalie sind die Rot-Zapfen betroffen.
Wie sehen Menschen mit einer Farbsehschwäche?
Für Normalsichtige ist es schwierig, sich ein eingeschränktes Farbspektrum vorzustellen. Anders herum ist es natürlich ebenso: auch Menschen mit einer Farbsehschwäche sehen eben das, was sie sehen. Sie wissen nicht, was visuell mehr sein könnte.
In der folgenden Grafik wird das eingeschränkte Farbspektrum für Normalsichtige deutlich. Man muss dabei zwischen den verschiedenen Arten der Farbschwäche unterscheiden. Grundlage des Farbensehens sind drei verschiedene Zapfen im Auge - sog. Photrezeptoren, die jeweils bei Licht bestimmter Wellenlängen aktiv werden. Da es Millionen von diesen Zapfen gibt, "berechnet" die Netzhaut - und später das Gehirn - quasi die jeweilige Mischfarbe. Wenn einer der Zapfen aus genetischen Gründen nicht ausgebildet wird, kommt es zu einer "Farbenblindheit".

Möglich ist aber auch, dass eine bestimmte Zapfenart nicht voll funktionstauglich ist. Es gibt also entweder zu wenige dieser Zapfen, oder sie reagieren nicht bei der Wellenlänge am stärksten, für die sie eigentlich vorgesehen sind. Man spricht dann nicht von einer "Farbenblindheit", sondern von einer "Farbschwäche". Als Beispiel: Deuteranomalie ist die Grün-Schwäche, bei der man Grüntöne weniger intensiv, "ausgegraut" wahrnimmt. Deuteranopie ist dagegen die Grün-Blindheit, bei der man keine Grüntöne wahrnehmen kann - und in der Folge auch keine Gelbtöne, weil Gelb eine Mischung aus Rot und Grün ist.

Ursache der Rot-Grün-Schwäche
Ursache für eine Rot-Grün-Schwäche ist ein "genetischer Defekt". Betroffenen können die Farben Rot und Grün nicht so gut unterscheiden wie die Mehrheit der Bevölkerung, wobei es eine sehr differenzierte Abstufungen gibt - bei manchen ist sie stark ausgeprägt, bei anderen kaum.
Eine Rot-Grün-Schwäche ist somit angeboren. Die Sequenzen für das Farbensehen (Rot und Grün) liegen auf dem X-Chromosom. Wenn durch Cross-Over eines dieser Gene defekt ist, springt im Prinzip das auf dem komplementären Chromosomen-Paar ein. Allerdings fehlt bei Männern dieses zweite X-Chromosom (weil sie stattdessen ein Y-Chromosom haben). Daher sind statistisch gesehen fast nur Männer von einer Rot-Grün-Schwäche betroffen. In Deutschland sind es ca. 5% der Männer, nach anderen Quellen sogar 9%.
Gibt es eine Brille gegen Rot-Grün-Schwäche?
Bis vor einigen Jahren hieß die Antwort noch: Nein! Denn eine Rot-Grün-Sehschwäche ist genetisch bedingt. Die das Wellenlängen-Maximum der farbsensitiven Zapfen auf der Netzhaut des Auges für die Farben Rot und Grün liegen so eng beieinander, dass eine Unterscheidung der beiden Farbtöne praktisch kaum möglich ist. Aber seit 2015 bietet die kanadische Firma Enchroma eine Rot-Grün-Brille an, die laut der Aussagen der meisten Betroffenen tatsächlich funktioniert (allerdings nur bei hellen Tages- bzw. Sonnenlicht). In Europa kann man seit einiger Zeit solche Brillen bei dem englischen Anbieter Pilestone bestellen. Siehe dazu: Brille gegen Rot-Grün-Sehschwäche

Achtung: Endgerät kann Farben verändern
Bitte beachten Sie, dass Ihr Display (PC-Monitor, Tablett-Screen oder Handy-Display) die Farbwirkung verfälschen kann. Ein Online-Sehtest kann daher immer nur einen Anhaltspunkt geben. Wenn Sie eine Farbsehschwäche vermuten, suchen Sie bitte einen Augenarzt auf (Ein Optiker hilft an dieser Stelle meist nicht weiter).
Bei Amazon kann man das bekannte Buch "Tafeln zur Prüfung des Farbensinnes" kaufen, das auch für die Nutzung beim Augenarzt geeignet ist. Bei vielen Augenärzten wird Ihnen genau dieses Buch vorgelegt. Diese Bilder sind im Ausdruck farbecht und verfälschen den Seheindruck nicht. Ein Klick auf den Preis öffnet die Detailseite bei Amazon (*Amazon-Partnerlink). Bitte beachten Sie, dass sich der Preis kurzfristig ändern kann.
Alle Bilder dieser Serie ("Ishihara Farbtafeln")
- Sehtest nach Ishihara: Rot-Grün-Schwäche
- Sehtest nach Ishihara: Rotbraun-Grün
- Sehtest nach Ishihara: Grau-Rot
- Sehtest nach Ishihara: Grün-Ocker
- Sehtest nach Ishihara: Viele Farben - Blind?
- Sehtest nach Ishihara: Farbenbild Sehen?
- Sehtest nach Ishihara: Farbfehlsichtigkeit
- Brille gegen Rot-Grün-Sehschwäche