Optische Täuschung mit Mauer
Seit einiger Zeit kursiert mal wieder eine interessante optische Täuschung im Netz. Dabei handelt es sich zunächst um ein recht profanes Bild, dass die Schrägansicht einer sich verjüngenden Mauer zeigt. Auf den ersten Blick sehen die meisten erst mal nichts weiter als gemauerte Ziegelsteine. Aber: es handelt sich um eine optische Illusion. Können Sie das Motiv erkennen?

Versuchen Sie erst einmal, zu erkennen, was noch auf dem Bild zu sehen ist? Rollen Sie erst nach unten, wenn Sie es entdeckt haben, oder wenn Sie die Lösung endlich wissen wollen. Es gibt Menschen, die brauchen mehrere Minuten, um es zu erkennen - andere sehen es gar nicht.
Eigentlich sieht alles soweit normal und richtig aus - bis auf diesen merkwürdigen grauen Punkt in der Bildmitte. Er scheint am Ende eines längeren Spalts zu liegen, fast so, als hätte dieser merkwürdige Steine eine Furche in die Mauer gefräst.
Sind Sie sicher, dass Sie die Lösung wissen wollen? Bitte bachten Sie: sie werden das Bild nie wieder ohne sehen können. Garantiert ...
Aber dann - wenn man es einmal gesehen hat, wird man es nie wieder so sehen können. Denn irgendwann kippt das Ganze um: aus dem Spalt wird ein Objekt. Und dann sieht man sie, ganz plötzlich: die Zigarre.
Lösung
Eine Zigarre steckt im Mauerspalt. Vorne ist die graue Asche zu sehen.

Es handelt sich im Grunde um ein typisches "Kippbild" - mit der kleinen, aber feinen Einschränkung, dass man den ersten Zustand praktisch nicht mehr wiederherstellen kann. Wenn man die Zigarre erst einmal gesehen hat, dann ist dieses Bild derart fest im Gehirn eingebrannt, dass man nicht mehr den ersten, unschuldigen Seheindruck erzeugen kann. Es kippt also nur einmal und dann nie wieder. Siehe dazu auch: Was ist ein Vexierbild?
Hier noch mal das Bild. Können Sie den ursprünglichen Seheindruck wieder herstellen? ...

Nein!
Erlärung: Warum ist das so?
Viele unterhaltsame und verblüffende optische Täuschungen sind deshalb so interessant, weil sie Funktionsprinzipien der visuellen Verarbeitung veranschaulichen. Die Netzhaut im Auge enthält nicht nur die Licht-Sinneszellen, sondern auch Millionen von "Schaltzellen", die die direkte Lichtinformation vorverarbeiten, ehe sie ins Gehirn weitergeleitet wird. Grob vereinfacht: durch Kombination von jewiels vielen Sinneszellen (sog. rezeptive Felder) wird sortiert und verstärkt:
- Farben differenziert
- Formen
- Richtungen
- Kontraste
- Bewegungen und deren Richtung

Diese Daten werden dann ans Gehirn weitergeleitet. Wenn die Information stimmig ist, wird das Bild, das das Gehirn daraus erzeugt, nicht hinterfragt. Konkret auf die optische Täuschung mit der Mauer bedeutet das: Man sieht eine Mauer und die dazu gehörenden Fugen. Passt und wird vom Gehirn so abgespeichert.
Wenn man dann aber weiß (!), dass da noch mehr bzw. etwas anderes zu sehen sein soll, dann schaut man weiter hin und bemüht die Augen, den eigentlich geklärten Eindruck zu hinterfragen. Der kleine graue Stein ist dabei der erste Anhaltspunkt, weil er das ansonsten regelmäßige Raster bricht.
Wenn man es dann hinbekommt, die Fuge rechts des kleinen Steins als Positiv-Form zu sehen, wird plötzlich - wie ein Aha! -Effekt - eine Zigarre daraus. Diese Information wird dann im Gehirn ausgetauscht und die alte (falsche) Information wird ersetzt. Folglich sieht man danach nur noch die Zigarre, nicht mehr das alte Bild. (Das ist anders als zum Beispiel die berühmte optische Täuschung "Alte oder junge Frau?" - bei der man zwei Versionen im Gehirn abspeichern kann.)

Übrigens: viele optische Täuschungen basieren auf dem Wechsel von positiv- bzw. negativ-Formen.
Mehr optische Täuschungen
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Kurzsichtig oder weitsichtig? Marilyn Monroe oder Albert Einstein? Siehe ...

Das weiß-goldene Kleid, das in Wirklichkeit ein blau-schwarzes Kleid ist.

- Quelle: facebook (Arron Bevin)
- Ursprüngliche Quelle ist ein spanischer Blog (2014)
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