Was ist Myopie? Was kann man dagegen machen?

Wenn man entfernte Gegenstände oder Personen nicht mehr klar erkennen kann, dann wahrscheinlich aufgrund einer Kurzsichtigkeit. Die wissenschaftliche Bezeichnung für Kurzsichtigkeit lautet Myopie.

Myopie ist eine Störung des Scharfsehens (Visus). Wenn man myopisch sieht, dann sind Gegenstände, die sich nahe am Auge befinden, gut erkennbar. Je weiter die Gegenstände entfernt sind, um so unschärfer wird das visuelle Bild. Das ist zum Beispiel beim Fernsehen, im Kino, beim Auto fahren, beim Lesen von Straßennamen etc sehr hinderlich.

Eine Myopie entwickelt sich in aller Regel während des Wachstums. Anfangs nur sehr gering ausgebildet, verschlechtert sich der Seheindruck zunehmend. Diese Verschlechterung ist nicht aufhaltbar, so wie man auch nicht verhindern kann, dass Kinder und Jugendliche wachsen. Mit Abschluss des Wachstums endet dann auch die Zunahme der Kurzsichtigkeit. Über den Daumen kann man sagen: die Myopie verschlechtern sich bis zum 25. Lebensjahr, anschleißend bleibt sie weitgehend bestehen. In manchen Fällen kommt die Verschlechterung auch vorher schon zum Erliegen.

Aufbau des Auges

Auf der folgenden Grafik ist der Aufbau eines Auges zu sehen:

Auge AufbauAuge Aufbau (Hornhaut, Linse, Netzhaut, Scharfes Sehen)

Die Lichtstrahlen gelangen durch die Hornhaut, werden von der Linse gebrochen und dadurch auf einen Punkt fokussiert, der exakt auf die Netzhaut trifft. Dort wird die Lichtinformation in neuronale umgewandelt und nach einer "Vorverarbeitung" über den Sehnerv ans Gehirn weitergeleitet.

Die Ursache einer Myopie

Die Ursache einer Myopie liegt in einem verlängerten Augapfel (im Verhältnis zur natürlichen Brechkraft der Linse). Normalerweise sollten die Lichtstrahlen, die in unser Auge gelangen, durch die Brechung der Linse punktförmig auf die Netzhaut (Retina) auf der Augeninnenseite gelangen. Wenn der Augapfel aber nun zu lang ist, dann mündet der (optimale) punktförmige Sehstrahl vor der Netzhaut. Anschließend zerfasert der Lichtstrahl wieder, so dass er auf ein relativ großes Gebiet auf der Netzhaut trifft. Die Information, die das Auge aus diesen "Daten" ermitteln kann, ist relativ diffus. Wirklich scharf sehen kann man eben nur, wenn das Licht punktförmig auf ein sehr enges Areal der Netzhaut fällt.

Die folgende Grafik kann das veranschaulichen:

Auge AufbauAuge Aufbau (Hornhaut, Linse, Netzhaut, Scharfes Sehen)

Normalerweise beträgt die Entfernung von Linse zur Netzhaut 24 Millimeter. Bei Menschen mit einer Myopie ist diese Entfernung größer. Es gibt zwei verbreitete Ursachen:

  1. Angeborene Kurzsichtigkeit
  2. Sogenannte Schulmyopie, der Ausbildung meist im Alter von 10-12 Jahren beginnt. Sie findet in der Regel ihr Ende mit ca. 22 - 25 Jahren, dem Wachstumsprozess entsprechend.

In seltenen Fällen kann sich die Myopie auch erst in späteren Jahren noch entwickeln.

Außerdem kann es während der Schwangerschaft und Stillzeit zu einer temporären Myopie bei Frauen kommen. Diese kann bis zu einer Dioptrie betragen. Diese "Mutterzeit-Kurzsichtigkeit" geht jedoch spätestens einige Wochen nach dem Abstillen wieder zurück.

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